Seit der Einführung der ersten digitalen Kameras in den frühen 1990er-Jahren hat sich die Art und Weise, wie wir Momente festhalten und Kunst schaffen, dramatisch verändert. Digital Fotografieren bietet gegenüber dem analogen Fotografieren zahlreiche Vorteile, die wir heute kaum mehr missen möchten.
Es ermöglicht eine sofortige Bildvorschau, unbegrenzte Aufnahmen ohne die Kosten für teure Filmrollen und die einfache Bearbeitung und Teilung von Bildern mit deinen Freunden und der ganzen Welt.
In diesem Guide tauchen wir tief in das Thema digitale Fotografie ein. Besonders als Anfänger kannst du hier erfahren, welche Vorteile dir das digitale Fotografieren bietet, worauf du achten solltest und welche Kameras sich perfekt zum Start eignen – wir begleiten dich auf jedem Schritt deines fotografischen Abenteuers. Also: Lass uns starten!
Digital Fotografieren: Einführung
Vielleicht fragst du dich gerade, was digitale Fotografie eigentlich ist. Wir möchten dir diese wichtige Frage gleich vorab beantworten. Der grundlegende Unterschied zwischen digitaler und analoger Fotografie ist recht schnell erklärt.
Bei der analogen Fotografie werden Bilder chemisch auf Film aufgezeichnet. Hört sich kompliziert an, ist aber im Prinzip ganz simpel. Öffnet sich die Blende einer analogen Kamera, wird das eintretende Licht von einem mit Silberhalogenid Kristallen beschichteten Film quasi „eingefangen“ oder eingebrannt.
Der Film ist in der analogen Fotografie also das Speichermedium für die Fotos – genauso wie der interne Speicher oder die microSD-Karte bei digitalen Kameras. Natürlich haben analoge Filme aber viel weniger Kapazität als ihre digitalen Konkurrenten.
Nach dem Fotografieren muss der Film zurückgespult werden, um ihn vor weiterem Lichteinfall und damit vor Schäden an den Bildern zu schützen. Anschließend muss er entwickelt werden – erst dann wird der Film sichtbar.
Du siehst: Beim analogen Fotografieren musst du auf viel mehr achten und nicht nur einen Knopf betätigen. Das macht analoges Fotografieren insbesondere für Fotografie-Enthusiasten interessant, die sich ein Retro-Feeling wünschen oder die besondere Stimmung schätzen, die analog geschossene und entwickelte Fotos bieten.
Aber sind wir mal ehrlich: Fast jeder unter uns bevorzugt mittlerweile Digitalkameras, die Fotos digital speichern. Auch, wenn du fotografieren lernen willst, ist eine solche Kamera die deutlich bessere Wahl.
Unterschiede zwischen digitaler und analoger Fotografie
In der folgenden Tabelle haben wir für dich einmal die Unterschiede zwischen beiden Varianten zusammengefasst:
Merkmal | Digitale Fotografie | Analoge Fotografie |
Medium | Digitale Sensoren fangen Licht ein und speichern es als elektronische Daten. | Filmrollen fangen Licht chemisch ein. |
Sofortige Überprüfung | Sofortige Bildvorschau ermöglicht schnelle Anpassungen. | Ergebnisse sind erst nach der Entwicklung sichtbar. |
Bearbeitung | Einfache und vielseitige Bearbeitung mit Software. | Bearbeitung ist begrenzt und erfordert Fachkenntnisse. |
Kosten | Geringere laufende Kosten ohne Filmrollen und Entwicklung. | Kosten für Film und Entwicklung pro Bild. |
Speicherung | Bilder werden digital gespeichert; hohe Kapazität auf kleinen Speichermedien. | Physische Speicherung von Filmrollen; begrenzter Platz. |
Teilung | Einfaches Teilen über das Internet und soziale Medien. | Physisches Kopieren und Versenden notwendig. |
Was sind also genau die Vorteile einer digitalen Einsteiger Kamera?
- Sofortige Bildvorschau
- Fast unbegrenzte Aufnahmemöglichkeiten
- Einfache Bearbeitung
- Hohe Speicherkapazität
- Leichtes Teilen und Verbreiten
- Geringere laufende Kosten
- Anpassbare Kameraeinstellungen
- Kein Qualitätsverlust bei Kopien
Grundlagen der digitalen Fotografie verstehen
Obwohl das Fotografieren mit einer Digitalkamera Einsteigern deutlich leichter von der Hand geht als mit einer analogen Kamera, solltest du trotzdem einige Grundlagen kennen und verstehen, um richtig zu fotografieren – denn sonst hilft dir auch die beste Kamera nicht wirklich.
Steigen wir also direkt in die Materie ein: Ein zentrales Konzept, das jeder angehende Fotograf meistern sollte, ist das sogenannte Belichtungsdreieck, bestehend aus Blende, Belichtungszeit und ISO.
1. Blende
Die Blende steuert die Menge des Lichts, das durch das Objektiv auf den Sensor fällt. Sie wirkt sich nicht nur auf die Belichtung aus, sondern auch auf die Tiefenschärfe, was bedeutet, wie viel vom Bild vor und hinter dem Fokuspunkt scharf erscheint. Eine niedrige Blendenzahl ermöglicht mehr Licht und erzeugt eine geringere Tiefenschärfe.
Damit ist sie besonders ideal für Porträts, um das Motiv vom Hintergrund abzuheben. Eine hohe Blendenzahl hingegen lässt weniger Licht durch, aber erhöht die Tiefenschärfe, was von Profi-Fotografen etwa bei Landschaftsaufnahmen bevorzugt wird.
2. Belichtungszeit
Die Belichtungszeit, auch Verschlusszeit genannt, bestimmt, wie lange der Sensor dem Licht ausgesetzt ist. Kurze Verschlusszeiten frieren Bewegungen ein, während längere Verschlusszeiten Bewegungsunschärfe erzeugen können. Das kann kreativ genutzt werden, zum Beispiel bei der Fotografie von Wasserfällen oder bei nächtlichen Lichtspuren.
3. ISO
ISO bezeichnet zu guter Letzt die Lichtempfindlichkeit des Sensors. Eine niedrigere ISO-Zahl bedeutet weniger Empfindlichkeit und ist ideal bei guten Lichtverhältnissen, um das Rauschen gering zu halten. Höhere ISO-Werte sind nützlich in dunkleren Situationen, können, je nach Kamera, aber zu mehr Bildrauschen führen.
Diese drei Faktoren sind bei der Fotografie entscheidend. Fast genauso wichtig ist aber die Bildkomposition – und hier kommt es viel mehr auf dich als Fotografen an, als auf die Kamera. Die Komposition umfasst die Anordnung von Elementen im Bild, die Wahl der Perspektive und das Spiel mit Licht und Schatten.
Die Regel der Drittel, die Führungslinien und der gezielte Einsatz von Farben und Kontrasten sind nur einige der Werkzeuge, die Fotografen nutzen, um ihre Bilder mit Tiefe, Emotionen und Bedeutung zu füllen. Indem du dich zum Beispiel hinkniest oder eine erhöhte Position suchst, kannst du einem Bild eine ganz neue Dimension verleihen.
Mit der Zeit wirst du mit Sicherheit ein Auge für die perfekten Schnappschüsse entwickeln – und das wirkt sich auch auf deinen Alltag aus. Du wirst höchstwahrscheinlich schon bald mit offeneren Augen durch die Gegend laufen und eindrucksvolle Momente mehr wertschätzen können, als zuvor.
Praktische Tipps für bessere Fotos
Sobald du die Grundlagen für die Fotografie mit deiner Digitalkamera beherrschst, kannst du dich daran versuchen, mit ein paar Tipps bessere Fotos zu schießen.
Gutes Licht ist das A und O der Fotografie. Die goldene Stunde, kurz nach Sonnenaufgang oder vor Sonnenuntergang, bietet weiches, warmes Licht, das Landschaften und Porträts eine außergewöhnliche Atmosphäre verleiht. Auch das indirekte Licht an bewölkten Tagen kann für gleichmäßig ausgeleuchtete Aufnahmen ohne harte Schatten sorgen.
Viele Anfänger machen den Fehler, ihre Motive immer in die Bildmitte zu setzen. Die Regel der Drittel, bei der das Bild gedanklich in neun gleich große Teile unterteilt wird, kann helfen, das Motiv interessanter zu platzieren.
Indem du das Hauptmotiv entlang dieser Linien oder an ihren Schnittpunkten positionierst, entsteht ein ausgewogeneres und natürlicher wirkendes Bild. Ein weiterer Tipp ist, die Perspektive zu variieren. Nicht jedes Foto muss auf Augenhöhe aufgenommen werden. Eine Veränderung der Perspektive kann einem Bild eine völlig neue Dimension verleihen.
Die allermeisten Digitalkameras bieten verschiedene voreingestellte Automatikmodi. Diese produzieren in der Regel auch ordentliche Ergebnisse. Wenn du aber wirklich die volle Kontrolle über deine Bilder haben möchtest, solltest du lernen, mit Einstellungen wie der Blendenzeit oder ISO zu experimentieren und diese an die jeweilige Situation anzupassen.
Das erfordert zwar Übung, belohnt dich auf Dauer aber mit der Fähigkeit, das Potenzial deiner Kamera voll auszuschöpfen.
Schließlich ist es wichtig, häufige Anfängerfehler zu erkennen und zu vermeiden. Dazu gehört, den Horizont gerade zu halten, darauf zu achten, dass keine unerwünschten Elemente im Bild auftauchen, und zu lernen, wie du mit der Schärfentiefe umgehst, um das Motiv vom Hintergrund abzuheben.
Das alles zu erlernen erfordert Zeit und Hingabe, das ist klar. Dafür wirst du auf lange Sicht erinnerungswürdige Momente auf ganz besondere Art und Weise festhalten und diese in ein paar Jahrzehnten noch stolz deinen Enkeln zeigen können.
Diese Modelle schlagen sich im Kamera Vergleich gut
Kameras gibt es wie Sand am Meer. Auch wenn es heutzutage aufgrund der harten Konkurrenz kaum mehr schlechte Kameras über die Entwicklungsphase hinaus schaffen, solltest du dir der Unterschiede zwischen Marken und Modellen dennoch bewusst sein. Wir stellen dir ein paar empfehlenswerte Digitalkameras vor.
Nikon Digitalkamera kaufen
Nikon Kameras gehören seit Jahrzehnten zum Besten, was der Kameramarkt zu bieten hat. Besonders die spiegellosen Vollformatkameras der japanischen Marke haben es in sich – leider größtenteils auch preislich.
Das günstigste Modell, das du hier finden wirst, ist die Z5. Mit einem guten Autofokus mit vielen AF-Punkten gelingen dir mit ihr mit Leichtigkeit tolle Fotos und Videos.
Möchtest du gleich mehr Geld für eine Nikon Digitalkamera in die Hand nehmen, könntest du dir überlegen, dir eines der folgenden Modelle anzuschaffen:
- Z6 II für etwa 1600 Euro (Stand Juni 2024),
- Z7 II für circa 2800 Euro (Stand Juni 2024),
- Z8 für ungefähr 3900 Euro (Stand Juni 2024),
- Z9 für knapp 5700 Euro (Stand Juni 2024).
Mit einer solchen spiegellosen Systemkamera brauchst du dir dann auf Jahre keine Gedanken mehr über eine Neuanschaffung zu machen.
Die beste Canon Kamera für dich
Welche ist die beste Canon Kamera für Anfänger? Mittlerweile hat Canon viele Kameras für Anfänger im Angebot. Hast du ein sehr begrenztes Budget, bekommst du mit der Canon oder der R10 gute Kameras für wenig Geld.
Mit der deutlich teureren Konkurrenz können diese zwar in Punkten wie dem Autofokus nicht mithalten, machen aber trotzdem gute Aufnahmen, die vor allem am Anfang durchaus beeindrucken.
Mit der R8 gibt es eine Canon Digitalkamera im mittleren Preisbereich, die mit ihrem leichten, kompakten Design und Serienaufnahmen mit bis zu 40fps besticht.
Einziges Manko: Die recht kurze Akkulaufzeit.
Belichtungsnachführung
Mit einer Sony Kamera zu tollen Fotos
Sony Kameras haben sich mittlerweile zu einem echten Favoriten vieler Fotografen gemausert. Das liegt vor allem an einem Faktor: dem Autofokus. Hier ist Sony der Konkurrenz mittlerweile deutlich überlegen.
Selbst vergleichsweise günstige Modelle wie die Sony Digitalkamera DSC-RX100 Mark VII oder die Sony ZV-E10 schlagen viele Konkurrenzmodelle in diesem Punkt deutlich. Und ein guter Autofokus kann durchaus den Unterschied zwischen einem hervorragenden und einem durchschnittlichen Foto oder Video ausmachen.
Willst du eine der besten Kompaktkameras auf dem Markt, solltest du außerdem unbedingt einen Blick auf die etwa 2000 Euro (Stand Juni 2024) teure spiegellose Kamera Sony Alpha ILCE-7C II werfen. Hört sich nach viel Geld an, ist aber eine Investition, die sich lohnt.
Fazit: Digital Fotografieren erleichtert den Einstieg
Marken wie Nikon, Canon, Fujifilm oder Sony haben es mit der Entwicklung von immer besseren Digitalkameras geschafft, die Fotografie auch für Menschen interessant zu machen, die sich nicht erst monatelang mit Grundlagen beschäftigen möchten, um vernünftige Fotos zu entwickeln.
Im Vergleich zur analogen Fotografie bietet die digitale Fotografie größtenteils Vorteile – das wird wohl auch der größte Foto-Purist zugeben müssen. Kannst du auf das Vintage-Feeling und die besondere Körnung von analogen Fotos verzichten, muss deine Wahl quasi auf eine Digitalkamera fallen – und dann steht deinem Einstieg in die Faszination Fotografie fast nichts mehr im Wege.
Neben den vorgestellten Marken gibt es natürlich noch viele andere wie Panasonic, Leica oder Olympus, die allesamt auch hervorragende Kameras im Angebot haben und definitiv einen Blick wert sind – schau dir gerne einmal unsere anderen Artikel an, um mehr über Modelle dieser Marken zu erfahren.
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