Canon Kameras schlagen sich im Kamera Vergleich seit jeher gut – ganz egal, ob es sich um Canon Spiegelreflexkameras, Canon Kompaktkameras oder Canon Digitalkameras handelt. Um wirklich herausragende Fotos zu knipsen, solltest du dir aber unbedingt eine brauchbare Auswahl an Objektiven für unterschiedliche Situationen zulegen – das ist auch bei Canon Kameras nicht anders.
Canons Objektiv-Angebot kann auf den ersten Blick schnell verwirrend wirken. EF, EF-S, EF-M und weiß Gott, was noch – was bedeutet das alles überhaupt? Genau dieser Frage möchten wir in unserem Artikel im Hinblick auf Canon EF-S Objektive auf den Grund gehen – lies also weiter, wenn du auf der Suche nach einem neuen Objektiv bist.
Was bedeutet EF-S bei Canon?
EF-S steht für Enhanced Focus Short Back. Die Modelle der EF-S-Reihe passen zu Canons EOS APS-C-Spiegelreflexameras – ganz ohne Adapter. Auch an die EOS M-Serie, das EOS APS-C R System und das EOS Vollformat R System kannst du sie anschließen.
Dafür benötigst du allerdings den EF-EOS M Adapter im Falle der EOS M-Serie beziehungsweise den EF-EOS R Adapter für die beiden anderen.
Was ist der Unterschied zwischen EF und EF-S Objektiven?
An den Buchstabenkombinationen kannst du nur bedingt ablesen, welche Features die Modelle haben. Hauptsächlich sagen sie aus, mit welchen Kameras die jeweiligen Modelle zusammenpassen.
Folgende Objektivanschlüsse gibt es derzeit:
- RF
- RF-S
- EF
- TS-E
- MP-E
- EF-S
- EF-M
Es gibt einige formbedingte Unterschiede zwischen den unterschiedlichen EF-Objektiven, die wir hier aufschlüsseln:
- Bildkreis: Vollformat (36×24 mm).
- Größe und Gewicht: in der Regel größer und schwerer als EF-S und EF-M-Modelle.
- Verfügbarkeit: Große Auswahl, einschließlich professioneller L-Serie-Modelle.
EF-S Objektive
- Bildkreis: APS-C (22,3×14,9 mm).
- Größe und Gewicht: Kompakter und leichter als EF-Modelle, da sie für kleinere Sensoren ausgelegt sind.
- Verfügbarkeit: Vielfältige Auswahl an Modellen, jedoch nicht so umfangreich wie die EF-Reihe.
EF-M Objektive
- Bildkreis: APS-C (22,3×14,9 mm).
- Größe und Gewicht: sehr kompakt und leicht, ideal für die spiegellosen M-Kameras.
- Verfügbarkeit: begrenztere Auswahl im Vergleich zu EF- und EF-S-Modellen, aber ausreichend für viele Anwendungen.
Falls du jetzt noch verwirrter bist als zuvor, solltest du dir einmal die folgende Tabelle anschauen.
In dieser siehst du, welcher Objektivtyp mit welchen Kameras kompatibel ist – und das ist zunächst auch der wichtigste Faktor bei deiner Kaufentscheidung:
Objektivtyp | Kamera | Kompatibilität | Anmerkungen |
EF | EOS-Vollformat Spiegelreflexkameras | Kompatibel | |
EOS APS-C Spiegelreflexkamera | Kompatibel | Crop-Faktor 1,6 | |
EOS M-Serie | Kompatibel mit EF-EOS M Adapter | Crop-Faktor 1,6 | |
EOS APS-C R System | Kompatibel mit EF-EOS R Adapter | Crop-Faktor 1,6 | |
EOS Vollformat R System | Kompatibel mit EF-EOS R Adapter | ||
EF-S | EOS-Vollformat Spiegelreflexkameras | Nicht kompatibel | |
EOS APS-C Spiegelreflexkamera | Kompatibel | Crop-Faktor 1,6 | |
EOS M-Serie | Kompatibel mit EF-EOS M Adapter | Crop-Faktor 1,6 | |
EOS APS-C R System | Kompatibel mit EF-EOS R Adapter | Crop-Faktor 1,6 | |
EOS Vollformat R System | Kompatibel mit EF-EOS R Adapter | Crop-Faktor 1,6 | |
EF-M | EOS-Vollformat Spiegelreflexkameras | Nicht kompatibel | |
EOS APS-C Spiegelreflexkamera | Nicht kompatibel | ||
EOS M-Serie | Kompatibel | Crop-Faktor 1,6 | |
EOS APS-C R System | Nicht kompatibel | ||
EOS Vollformat R System | Nicht kompatibel |
Werden EF-Objektive noch hergestellt?
Seit 2019 produziert Canon keine neuen EF-Modelle mehr, sondern fokussiert sich vollends auf die neuen RF-Anschlüsse.
Eine Pressemitteilung von Canon im (übersetzten) Wortlaut war folgende:
„Wie Sie wissen, haben wir letztes Jahr den RF-Anschluss und das EOS R System eingeführt […] Bis heute haben wir zehn von der Kritik gefeierte Objektive auf den Markt gebracht, und da es sich um ein neues System handelt, planen wir, dies fortzusetzen und weitere RF-Objektive auf den Markt zu bringen, während wir das EF-Objektivsystem weiterhin voll unterstützen. Und natürlich sind wir bereit, neue EF-Objektive zu entwickeln, wenn der Markt es verlangt. Aber im Moment liegt unser Fokus auf RF.“
Damals hörte sich das zwar nach einer vorübergehenden Maßnahme an, bislang hat sich daran aber nichts geändert. Die jetzt noch verfügbaren EF-Modelle werden also langsam aber sicher vom Markt verschwinden. Wenn du dir noch eines davon für deine spiegellose Kamera oder deine Canon Systemkamera sichern willst, solltest du also schnell handeln.
Welche Canon-Objektive sollte man haben?
Ohne ein gutes Objektiv bringt dir auch die beste Kamera nur bedingt etwas. Damit du ab sofort richtig fotografieren kannst, haben wir für dich die besten Canon-Objektive in einer übersichtlichen Liste zusammengestellt.
EF-S 10–18 mm 1:4,5-5,6 IS STM
Das 10-18 mm f/4.5-5.6 IS STM ist ein ultraleichtes und kompaktes Ultraweitwinkel-Modell. Dank der guten Bildstabilisierung sind mit ihm auch bei schwachem Licht klare Aufnahmen ganz ohne Stativ möglich.
Das macht das EF-S 10-18 mm f/4.5-5.6 IS STM, zusammen mit dem geringen Gewicht und der kompakten Größe, zu einem praktischen Reisebegleiter. Die ruhige und präzise STM-Fokussierung sorgt zudem für schöne Videoaufnahmen.
Für gerade einmal 230 Euro finden wir, dass das 10-18 mm f/4.5-5.6 IS STM sein Geld absolut wert ist – gerade dann, wenn du noch recht neu in der Fotografie bist und dich zunächst mit einem günstigen Modell herantasten möchtest.
EF-S 10-22 mm 1:3,5-4,5 USM
Mit knapp 530 Euro liegt das Canon EF-S 10-22 mm f/3.5-4.5 USM preislich schon etwas höher. Es ist perfekt für Besitzer von APS-C Kameras, die ultraweite Aufnahmen lieben. Mit fast allen EF-S Modellen hat es die leichte und kompakte Bauweise gemeinsam, was es ebenfalls ideal für unterwegs macht.
Trotz seiner extremen Weitwinkel-Eigenschaften hält sich die Verzerrung der Motive in Grenzen und die Bildqualität überzeugt größtenteils mit einer beeindruckenden Schärfe bis in die Ecken. Du kannst deiner Kreativität hinsichtlich dramatischer Perspektiven also freien Lauf lassen.
Der schnelle und leise Autofokus erfasst problemlos auch Motive, die sich hektisch bewegen. Gruppenaufnahmen oder Fotos auf Hochzeiten und bei Sportveranstaltungen kannst du mit dem 10-22 mm f/3.5-4.5 USM also auf jeden Fall machen.
Wir finden, dass dieses Modell für Fotografen, die gerne experimentieren und ihre Möglichkeiten erweitern wollen, eine hervorragende Wahl ist – und dabei nicht mal für zu große finanzielle Engpässe sorgt.
EF-S 17-55 MM/2,8 IS USM
Wenn du dich nicht so recht entscheiden kannst, ist das 17-55 mm f/2.8 IS USM vielleicht die richtige Wahl – auch wenn es mit 850 Euro nicht ganz so günstig ist, wie andere EF-S Modelle. Dafür ist es ein vielseitiges Allround-Talent.
Mit seiner festen Blende von f/2.8 und dem 3-Stufen-Bildstabilisator ermöglicht es gestochen scharfe Aufnahmen auch bei schlechten Lichtverhältnissen. Außerdem deckt es einen großen Brennweitenbereich ab, der dir von weiten Landschaftsaufnahmen bis hin zu Porträts viele verschiedene Motive erschließt.
Zu unserem guten Eindruck trägt auch der schnelle und leise Autofokus bei. Spontane Schnappschüsse von dynamischen Szenen, sei es bei Familienfeiern, Hochzeiten oder auf Reisen, sind damit überhaupt kein Problem. Die Bildqualität überzeugt stets durch scharfe Details und eine schöne Hintergrundunschärfe.
Auch bezüglich Verarbeitungsqualität kann das EF-S 17-55 mm f/2.8 IS USM punkten. Es ist robust und gut ausbalanciert, wodurch es angenehm in der Hand liegt.
Also: Wir denken, dass sowohl Amateur- als auch Profifotografen mit diesem Modell glücklich werden.
EF-S 18-55 mm 1:3,5-5,6 IS II
Wenn du gerade dabei bist, an der Fotografie so richtig Gefallen zu finden, könnte das 18-55 mm f/3.5-5.6 IS II das Modell für dich sein – denn es ist leicht, kompakt und preiswert.
Perfekt also, um es immer und überall mit dir herumzutragen und Fotos von allem zu knipsen, was du findest. Und lass dich vom günstigen Preis nicht täuschen: trotz allem bietet das 18-55 mm f/3.5-5.6 IS II eine solide Bildqualität und einen großen Brennweitenbereich von 18-55 mm.
Der integrierte Bildstabilisator sorgt auch bei schwachem Licht für scharfe Fotos. Bei schnellen Bewegungen deines Motivs kann es allerdings an seine Grenzen kommen, da die Blende nicht sehr weit geöffnet werden kann.
Mit etwas Glück kannst du dir das 18-55 mm f/3.5-5.6 IS II für gerade einmal 140 Euro schnappen – und deshalb sehen wir gerne über diese kleine Schwäche hinweg. Später kannst du immer noch auf hochwertigere Modelle upgraden.
EF-S 18-55 mm f4-5,6 IS STM
Wenn du nicht dazu bereit bist, 850 Euro für das Canon 17-55 MM/2,8 IS USM zu investieren, könnte das 18-55 mm f/4-5.6 IS STM das richtige Modell für dich sein. Es kostet gerade einmal 220 Euro und ist ebenfalls eine gute Allround-Lösung – wenn auch nicht ganz so hochwertig wie die eben genannte Alternative.
Der große Brennweitenbereich von 18-55 mm erlaubt das Ablichten vieler verschiedener Motive, ohne das Objektiv wechseln zu müssen. Das macht es, wie so viele EF-S Modelle, perfekt für Reisen – denn obendrein ist es auch noch klein und handlich.
Insgesamt hat uns die Leistung für den geringen Preis durchaus zufriedengestellt – auch wenn wir auf einigen Fotos Verzerrungen und etwas verschwommene Ecken entdeckt haben.
Für ernsthaftere Fotografen oder solche, die bereit sind, etwas mehr auszugeben, gibt es Alternativen wie das Sigma 17-70 mm F2.8-4 oder das Sigma 18-35 mm F1.8, die bessere Bildqualität bieten, aber eben auch teurer sind.
EF-S 18-135 mm 1:3,5-5,6 IS USM
Ein guter Kompromiss hinsichtlich des Preises ist sicherlich das EF-S 18-135 mm f/3.5-5.6 IS USM. Für 500 Euro bekommst du hier ein Modell, das nicht nur einen sehr starken 7,5-fachen Zoom und optische Bildstabilisierung bietet, sondern auch die Ultraschallmotor-Technologie (USM). Diese sorgt für schnelle und leise Fokussierung, was in Verbindung mit der Dual Pixel AF-Technologie von Canon für extrem flüssige Videoaufnahmen sorgt.
Gerade für Videografen ist das 18-135 mm f/3.5-5.6 IS USM also sehr attraktiv. Aber auch reine Fotografen können sich dieses Modell durchaus einmal genauer anschauen.
Es überzeugt mit einer soliden Bildqualität mit scharfen Details, auch wenn es einige Verzerrungen und dunkle Ecken bei weit geöffneter Blende gibt. Diese Mängel lassen sich jedoch leicht in der Nachbearbeitung korrigieren.
EF-S 24 mm 1:2,8 STM
Mit einem Gewicht von nur 125 Gramm und einer robusten Kunststoffkonstruktion ist das Canon 24 mm f/2.8 STM ideal für Reisen und passt perfekt zu Canon APS-C Kameras wie der EOS 600D. Es ist ein sogenanntes Pancake-Objektiv, ist also besonders flach und lässt sich ganz einfach und platzsparend verstauen.
In puncto Bildqualität liefert das 24 mm f/2.8 STM beeindruckende Schärfe, besonders in der Bildmitte. Chromatische Aberrationen und Verzerrungen sind minimal und stören kaum. Obwohl es keine volle manuelle Fokussierung bietet, ermöglicht die STM-Technologie feine Anpassungen, sobald das Objektiv ein Motiv fokussiert.
Die 52 mm Filtergewinde drehen sich beim Fokussieren nicht, was die Verwendung von Polarisationsfiltern erleichtert.
Für nur etwa 150 Euro bekommst du mit dem 24 mm f/2.8 STM ein Modell, das viele interessante Technologien in sich vereint. Von Landschaftsaufnahmen bis hin zu Alltagsszenen kannst du mit ihm in vielen Situationen schöne Fotos und Videos aufnehmen.
EF-S 55-250 mm 1:4-5,6 IS STM
Telezoom-Linsen sind besonders für Naturfotografen äußerst praktisch. Das Canon 55-250 mm f/4-5.6 IS STM ist ein Paradebeispiel für ein gelungenes Telezoom-Modell, das dein Budget obendrein nicht allzu sehr strapazieren sollte.
Für knapp 350 Euro kannst du hier einen echten Volltreffer landen. Besonders hervorzuheben ist der neue STM-Autofokus, der für leise und geschmeidige Fokusübergänge sorgt – ideal für Videoaufnahmen.
Apropos Volltreffer: Der Brennweitenbereich von 55-250 mm ermöglicht dir fotografische Punktlandungen über verschiedene Distanzen. Und das Beste daran: trotz seiner beeindruckenden Reichweite bleibt das Modell kompakt und leicht, was es ideal für unterwegs macht.
Die Schärfe ist über den gesamten Brennweitenbereich hinweg gut, selbst bei Offenblende. Chromatische Aberrationen und Vignettierung sind kaum vorhanden. Ein weiteres Plus ist die sehr effektive Bildstabilisierung, die auch bei größeren Brennweiten für verwacklungsfreie Bilder sorgt.
Ein Nachteil, der uns bei diesem Modell leider aufgefallen ist, ist das Veiling, das hier stärker ausgeprägt ist, als bei anderen Modellen. Veiling ist ein Effekt, der Fotos bei direkter Sonneneinstrahlung etwas verschwommen wirken lässt und so die Bildqualität mindert. Außerdem ist das manuelle Fokussieren mit dem STM-System nicht so präzise wie bei anderen Systemen.
Insgesamt kannst du, gerade als Anfänger, mit dem Canon EF-S 55-250 mm f/4-5.6 IS STM dennoch nicht viel falsch machen. Als erstes Telezoom-Modell in deinem persönlichen Sortiment wird es höchstwahrscheinlich für lange Zeit ein essenzieller Teil deiner Ausrüstung sein.
Fazit
Im Canon Kamera Vergleich schlagen sich alle Kameras, egal, ob Vollformatkamera oder spiegellose Systemkamera, erst so richtig gut, wenn das richtige Objektiv montiert ist – sonst bringt dir auch die beste Canon Kamera und die beste Systemkamera nicht viel. Deshalb haben wir von Fotografieren lernen die besten Canon EF-S Modelle herausgesucht und dir vorgestellt.
Unter diesen Modellen findest du sowohl preisgünstige Objektive für Einsteiger als auch solche, die auch Profis ansprechen könnten. Einen Vorteil haben aber so gut wie alle EF-S Modelle: Sie eignen sich aufgrund ihres geringen Gewichts und ihrer Kompaktheit ideal für Reisen.
Übrigens: Falls du mehr über Canon Vollformat Kameras oder andere Themen im Bereich Fotografie lernen möchtest, solltest du auch andere Artikel auf unserem Blog lesen.